Braunschweiger Appell
"Vor rund 300 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, und Kultur haben Professor Rita Süssmuth und Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann als erste den „Braunschweiger Appell“ am Freitag, 16. März, in der Braunschweiger Stadthalle unterzeichnet. Unter dem Motto „Integration durch Konsens – Handlungskonzept für Braunschweig“ will die Stadt Braunschweig damit einen breit angelegten integrativen Planungsprozess anstoßen und gemeinsames Handeln fördern. [...]
Integration bedeutet vor allem die aktive Herstellung von Chancengerechtigkeit - unabhängig von nationaler, kultureller und/ oder ethnischer Zugehörigkeit. Sie bedarf einer gemeinsamen Grundlage, nämlich unserer Verfassung. Eine offene Einstellung gegenüber kultureller Vielfalt und eine positive Haltung gegenüber den Grundwerten und Regeln des Grundgesetzes sind kein Gegensatz. Sie bilden gemeinsam das Fundament für das Zusammenleben von Bürgerinnen und Bürgern verschiedener Herkunft. [...]
Heute haben nahezu ein Sechstel aller Braunschweigerinnen und Braunschweiger einen Migrationshintergrund. Das sind knapp 38 000 Menschen. Die Hälfte davon hat keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die andere Hälfte der Personen sind Deutsche mit Migrationshintergrund. Zu ihnen zählen Aussiedler und Spätaussiedler aus Osteuropa und Zentralasien, Eingebürgerte und Kinder aus binationalen Ehen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit haben. Darüber hinaus kann die Zahl derjenigen nicht beziffert werden, die eingebürgert sind und keine weitere ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter 18 Jahren liegt gesamtstädtisch bei rund 26 %, in einigen Stadtteilen deutlich höher (Weststadt: 54 %, westliches Ringgebiet 38 %, Nordstadt 36 %). [...]
Wirft man einen Blick auf die gegenwärtige Lage wird andererseits deutlich, dass in den verschiedenen Integrationsbereichen offensichtlich Handlungsbedarf besteht.
• Der Arbeitsmarkt hat seine Integrationskraft verloren. Die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt insbesondere den Menschen mit Migrationshintergrund, die niedrig qualifiziert sind, nicht mehr ohne weiteres.
• Die Kenntnisse der deutschen Sprache sind nicht nur bei Neuzuwanderung, sondern oft auch bei vielen schon lange in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten unzureichend.
• Jugendliche mit Migrationshintergrund haben deutlich schlechtere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Sie münden nur halb so oft in Ausbildung wie deutsche Jugendliche (Abschlussbericht Braunschweiger Schulabgängerbefragung 2006: Abgänger von Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Schulen Braunschweigs). Am schlechtesten stehen die Chancen für Migranten mit Hauptschulabschluss.
• Noch immer besuchen viel zu viele Kinder mit Migrationshintergrund die Hauptschule, und viel zu wenige gehen auf das Gymnasium.
• Insbesondere in Braunschweiger Stadtteilen, z. B. in der Weststadt, Nordstadt sowie im westlichen Ringgebiet oder der Innenstadt, konzentrieren sich aus unterschiedlichen Gründen Migrantinnen und Migranten gemeinsam mit anderen sozial und ökonomisch schwächeren Bevölkerungsgruppen. Das Zusammenleben in unmittelbarer Nachbarschaft ist nicht immer konfliktfrei.
• Auch die Mehrheitsgesellschaft ist nicht frei von Ressentiments und Ängsten. Die anderen religiösen und kulturellen Orientierungssysteme irritieren und werden als Bedrohung empfunden.
• Auch bei Migranten werden Rückzugs- und Abgrenzungstendenzen deutlich. [...]
Unter dem Motto „Integration durch Konsens – Handlungskonzept für Braunschweig“ soll in Braunschweig ein breit angelegter Planungsprozess das gemeinsame Handeln fördern. Schirmherrin ist Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, die in ihrer Funktion als Vorsitzende der „Unabhängigen Kommission Zuwanderung“ der Bundesregierung und in ihren nachfolgenden Funktionen in diesem Themenfeld, den Wandel in der bundespolitischen Debatte zur Integrationspolitik angestoßen hat." [Presse-Service Braunschweig]
Mehr Informationen unter http://www.braunschweig.de/gesellschaft_soziales/integration/
Integration bedeutet vor allem die aktive Herstellung von Chancengerechtigkeit - unabhängig von nationaler, kultureller und/ oder ethnischer Zugehörigkeit. Sie bedarf einer gemeinsamen Grundlage, nämlich unserer Verfassung. Eine offene Einstellung gegenüber kultureller Vielfalt und eine positive Haltung gegenüber den Grundwerten und Regeln des Grundgesetzes sind kein Gegensatz. Sie bilden gemeinsam das Fundament für das Zusammenleben von Bürgerinnen und Bürgern verschiedener Herkunft. [...]
Heute haben nahezu ein Sechstel aller Braunschweigerinnen und Braunschweiger einen Migrationshintergrund. Das sind knapp 38 000 Menschen. Die Hälfte davon hat keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die andere Hälfte der Personen sind Deutsche mit Migrationshintergrund. Zu ihnen zählen Aussiedler und Spätaussiedler aus Osteuropa und Zentralasien, Eingebürgerte und Kinder aus binationalen Ehen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsangehörigkeit haben. Darüber hinaus kann die Zahl derjenigen nicht beziffert werden, die eingebürgert sind und keine weitere ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter 18 Jahren liegt gesamtstädtisch bei rund 26 %, in einigen Stadtteilen deutlich höher (Weststadt: 54 %, westliches Ringgebiet 38 %, Nordstadt 36 %). [...]
Wirft man einen Blick auf die gegenwärtige Lage wird andererseits deutlich, dass in den verschiedenen Integrationsbereichen offensichtlich Handlungsbedarf besteht.
• Der Arbeitsmarkt hat seine Integrationskraft verloren. Die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt insbesondere den Menschen mit Migrationshintergrund, die niedrig qualifiziert sind, nicht mehr ohne weiteres.
• Die Kenntnisse der deutschen Sprache sind nicht nur bei Neuzuwanderung, sondern oft auch bei vielen schon lange in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten unzureichend.
• Jugendliche mit Migrationshintergrund haben deutlich schlechtere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Sie münden nur halb so oft in Ausbildung wie deutsche Jugendliche (Abschlussbericht Braunschweiger Schulabgängerbefragung 2006: Abgänger von Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Schulen Braunschweigs). Am schlechtesten stehen die Chancen für Migranten mit Hauptschulabschluss.
• Noch immer besuchen viel zu viele Kinder mit Migrationshintergrund die Hauptschule, und viel zu wenige gehen auf das Gymnasium.
• Insbesondere in Braunschweiger Stadtteilen, z. B. in der Weststadt, Nordstadt sowie im westlichen Ringgebiet oder der Innenstadt, konzentrieren sich aus unterschiedlichen Gründen Migrantinnen und Migranten gemeinsam mit anderen sozial und ökonomisch schwächeren Bevölkerungsgruppen. Das Zusammenleben in unmittelbarer Nachbarschaft ist nicht immer konfliktfrei.
• Auch die Mehrheitsgesellschaft ist nicht frei von Ressentiments und Ängsten. Die anderen religiösen und kulturellen Orientierungssysteme irritieren und werden als Bedrohung empfunden.
• Auch bei Migranten werden Rückzugs- und Abgrenzungstendenzen deutlich. [...]
Unter dem Motto „Integration durch Konsens – Handlungskonzept für Braunschweig“ soll in Braunschweig ein breit angelegter Planungsprozess das gemeinsame Handeln fördern. Schirmherrin ist Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, die in ihrer Funktion als Vorsitzende der „Unabhängigen Kommission Zuwanderung“ der Bundesregierung und in ihren nachfolgenden Funktionen in diesem Themenfeld, den Wandel in der bundespolitischen Debatte zur Integrationspolitik angestoßen hat." [Presse-Service Braunschweig]
Mehr Informationen unter http://www.braunschweig.de/gesellschaft_soziales/integration/
markh - 16. Mär, 23:11