2
Mrz
2008

Denn nicht die Moschee, der Islam ist das Problem!

Giordano: Das Thema hat eine neue Qualität bekommen durch den entlarvenden Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Seine Botschaft lautet: Lernt Deutsch, aber bleibt Türken. Und: Bildet einen Staat im Staate, aber nennt es nicht so! Wer will denn Gläubigen würdige Gebetsstätten verwehren? Aber zwischen Hinterhofmoschee und Großmoschee gäbe es doch Abstufungen. Denn nicht die Moschee, der Islam ist das Problem! Da stößt eine archaisch-patriarchalisch strukturierte Kultur auf die liberalste Gesellschaft der Welt, die Bundesrepublik Deutschland, und das mit dem Koran, der den Gläubigen erlaubt, sich in der Auseinandersetzung mit Ungläubigen zu verstellen. Der politische Islam ist ein gefährlicher Gegner. Anders als Sie, lieber Herr Schäuble, muss ich nicht diplomatisch sein. Ich sage: Erdogan ist ein Wolf im Schafspelz.

Schäuble: Es gibt Aspekte in Erdogans Kölner Rede, denen wir nicht zustimmen. Zufällig war ich kurz nach dem Brand in Ludwigshafen zu Gesprächen in Ankara, da habe ich Erdogan sofort heftig widersprochen, als er von einem zweiten Solingen redete. Das war ein völlig unangemessener Generalverdacht gegen die Deutschen. Wir sind kein Volk von Brandstiftern. Es gibt bis heute keine Anzeichen dafür, dass das in Ludwigshafen ein fremdenfeindlicher Anschlag war. Im Übrigen hat die Rede Erdogans gezeigt, warum es keine doppelte Staatsbürgerschaft geben darf, gegen die ich immer gewesen bin. Wir können den Zuwanderern diese Entscheidung nicht abnehmen. Erdogan hält sich aber in der Türkei an den Grundsatz von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, anders als manche befürchtet haben.


FAZ: Schäuble und Giordano über Integration

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